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Räume für Aufschreie

Datum:
13. Mai 2023
Von:
Bruder Stephan Senge

Wir nehmen kopfschüttelnd und hilflos die Gewalt wahr, etwa eines 13-jährigen, der 9 Mitschüler und Erwachsene erschoss, und halten Ausschau nach jemandem, der einen guten Rat weiß. Unser Blick fällt auf diesen Jesus, der andere Botschaften als unsere bedrückenden und belastenden kennt und uns nahebringen möchte. „Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen. Ich komme zu Euch.“ 

Zunächst ist von Abschied die Rede: ungetröstet sein, wenn sich ein Mensch aus unserem Leben verabschiedet oder wir uns verabschieden: durch eine Abreise, eine Entlassung, eine persönliche Trennung, eine Verstimmung, eine tiefgreifende Enttäuschung, eine unaufhaltsame Krankheit oder durch den Tod. 

Abschied kann eine Katastrophe, aber auch eine Station sein auf dem Weg in mehr Selbstständigkeit und Freiheit. Ich entdecke neue Wegspuren, den Anfang einer neuen Lebensroute, Menschen, die einen guten Neuanfang wissen. 

Auch unsere Kirchen und Gemeinden brauchen einen Neuanfang, den nicht unsere Gremien und Verwaltungen und unsere Verweise auf diverse Traditionen zustande bringen, vielmehr allein der Heilige Geist, dieser wunderbare österliche Geist Jesu, der die Jüngerinnen und Jünger vor 2.000 Jahren wie auch uns im Jahre 2023 von den Sitzen reißen will. 

Bitten wir den Heiligen Geist, der jedes Gebet, jede Klage, alles Suchen und Zweifeln, alles Erhoffen und Lieben wahrnimmt und in unseren Alltags einfallen will, richtig einfallen. 

Bruder Stephan Raimund Senge, Himmerod