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Nichts soll dich ängstigen

Datum:
25. Nov. 2023
Von:
Katy Schug

Nada te turbe, so ist ein sehr altes Gebet aus Spanien überschrieben, dessen Text Teresa von Avila, Mystikerin und Ordensgründerin des Mittelalters, zugesprochen wird. Der Text ist unter anderem als Song aus Taize´ vertont. 

„Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles vergeht. Gott bleibt derselbe“ – so die erste Strophe. Im Monat November gedenken wir in besonderer Weise unserer Verstorbenen. Es tut dann gut, dieser Aussage ein klein wenig nach zu spüren: „Alles vergeht. Gott bleibt derselbe.“ 

Es ist eine wuchtige, eine aufrüttelnde Aussage, die mir Einiges abverlangt. Selbst im Dunkel meines Lebens, auch dann, wenn ich ganz Vieles nicht verstehe und begreife oder der Tod ganz nahe ist, soll ich auf den vertrauen, der mir zugesagt hat: „Ich bin da; ängstige dich nicht.“ Wie viele Geschichten der Bibel erzählen genau von dieser mutmachenden Botschaft: „hab keine Angst. Ich bin da“. Ich bewundere die Menschen, die dieses Vertrauen haben, sie sind Vorbilder für mich im Glauben. Allzu oft erleben wir Unsicherheiten, Hoffnungslosigkeiten, Ängste und Mutlosigkeit und fragen uns, wie kann es weitergehen, wer hat die Lösung für die vielen Fragen in unserer Gesellschaft, in unseren Kirchen, wer gibt uns Mut und Zuversicht? Wer kennt die Lösung, um den Nahostkrieg mit all seinen Konflikten zu beenden, wer weiß, wie und wann es endlich zu einem Frieden in der Ukraine kommen wird? Wer kennt die Antwort für ein friedliches Zusammenleben aller Menschen auf dieser Welt? Wann endlich werden „Schwerter zu Pflugscharen?“ 

Ich denke, dieses Gebet der heiligen Teresa kann uns am Ende des Kirchenjahres sehr wohl eine Antwort geben auf all diese berechtigten Fragen. Alles vergeht, aber Gott bleibt bei mir. Er ist und bleibt mein Begleiter, er ist da – damals und auch heute. 

Katy Schug, ehemalige Caritasdirektorin Mosel-Eifel-Hunsrück e. V.