Advent – sich für Überraschungen öffnen - Manfred Walter
Advent – sich für Überraschungen öffnen
Vor kurzem habe ich bei einem Basar geholfen, die Preise bei der Tombola auszugeben. Kinder, Jugendliche und Erwachsene kamen, um ihre Glückslose einzulösen. Die Gesichter blickten mich erwartungsvoll an. Jeder Gewinn war eine Überraschung. Sie freuten sich über einen Adventskalender, einen Gutschein, eine Tafel Schokolade, eine Tasse und anderes. Viele haben jetzt im Advent einen Kalender, bei dem sie jeden Tag bis zum Heiligabend ein Türchen öffnen oder eine neue Seite aufschlagen. Dahinter verbirgt sich eine Überraschung, die Freude schenken will oder ein neuer besinnlicher Text. Im Leben gibt es immer wieder Überraschungen. Meistens gehen wir dabei von positiven Ereignissen aus, Ein Problem kann mit Hilfe anderer gelöst werden. Für einen Kranken und seine Angehörigen ergeben sich neue Möglichkeiten. Eine alleinerziehende Mutter bekommt eine Wohnung. Menschen versöhnen sich nach längerem Streit. - Im ökumenischen Hausgebet für die Adventszeit in diesem Jahr unter dem Titel „Immanuel“ wird der Name in der Schriftlesung übersetzt mit „Gott mit uns“. (Mt 1,23) Der Engel Gottes sagt zu Josef, dass er Maria als seine Frau zu sich nehmen soll, weil das Kind, das sie erwartet, vom Hl. Geist ist. Er war von der Schwangerschaft überrascht worden und wollte sich von Maria trennen. Jetzt wird er von Gott aufs Neue überrascht. Er soll dem Kind den Namen Jesus geben und dieses Kind ist der Immanuel. Gott ist mit uns! Das ist eine Überraschung, dass Gott in einem Kind zu den Menschen kommen will. Ein hilfloses Kind wird zum Helfer, zum Heiland und zur Hoffnung für die Menschen, die in Not und krank sind, die ausgegrenzt und behindert werden, die unter Krieg und Gewalt, unter Missbrauch und Verfolgung leiden. Gott ist auch mit uns, wenn wir uns in der Adventszeit von Ihm anstecken lassen und zur positiven Überraschung für andere werden. Das kann ein Brief oder Anruf, ein Besuch und Gespräch oder eine Spende, Zeit oder ein Angebot zur Hilfe sein. Ich wünsche allen einen gesegneten Advent mit vielen frohmachenden Überraschungen.
Manfred Walter, Pastoralreferent i.R., Wittlich